DAX AUF RICHTUNGSSUCHE - RENDITEN ITALIENISCHER STAATSANLEIHEN BEI 3,07%

Guido Zimmermann • 30. Mai 2018

Nach dem gestrigen massiven Einbruch im DAX mit zwischenzeitlich 311 Punkten im Minus auf 12574 Punkte im Tagestief, stabilisiert sich der Dax heute im Bereich um 12700 Punkten. Derzeit liegt der Dax wieder unter der wichtigen, trendbestimmenden, 200 Tage Linie, die er Anfang Mai, nach seinem Einbruch Anfang des Jahres, erneut übersteigen konnte. Somit ist der aktuelle Trend im Dax erneut negativ/bärisch. Ähnlich übel erwischte es den Dow Jones, den SNP500 und auch andere europäische Indizes. Gründe gibt es viele, wobei für die europäischen Börsen aktuell die unklare politische Situation in Italien und damit einmal mehr der Fortbestand der EU in Frage gestellt wird. Weitere Gründe sind natürlich auch die derzeit unklare Situation bei den Notenbanken, während die USA im Juni mit größter Wahrscheinlichkeit ihre Zinsen erneut anheben werden, stellt man sich die Frage, wann folgt die EZB diesem Schritt. Ferner natürlich auch die vielen Spannungen zwischen den USA und anderen Ländern, Handelskrieg, Syrien Konflikt, Iran Atomabkommen, Nordkorea, der erneut starke Dollar, sowie der extreme Ölpreis Anstieg in den letzten Monaten. Insbesondere die beiden letzten Punkte, der Ölpreis Anstieg, sowie der deutlich stärkere Dollar belasten viele Emerging Market Länder, wie Brasilien, Venezuela oder auch die Türkei um nur einige zu nennen. In der Regel nehmen diese Länder Kredite in US Dollar auf, da dieser natürlich bei Anlegern beliebter ist, als irgendeine inflationäre Landeswährung, die man nicht oder nur bedingt einschätzen kann. Gläubiger schließen somit ein Währungsrisiko aus, während die Schuldner nun dieses Risiko tragen, müssen sie doch sämtliche Zinsen und Rückzahlungen in Dollar leisten. Steigt der Dollar nun gegenüber der eigenen Währung, steigen damit auch die Kosten für Zinsen und Rückzahlungen der Kreditnehmer Staaten. Nicht selten kommt es zum Ausfall oder zum Schuldenschnitt, siehe auch Griechenland. Ein Problem, welches sich aber nur schwer umgehen lässt, da wohl kaum ein Anleger bereit ist, in die jeweiligen Landeswährungen, wie Real, Lira oder Bolivar zu investieren. Im Weiteren wiegt der deutlich gestiegene Ölpreis schwer für diese Länder, da damit eben auch die Transportkosten und Energiekosten massiv steigen, was die Wirtschaft deutlich abschwächen lässt. Beide Probleme für sich alleine sind oftmals schon extrem schwierig für diese Länder, beide zusammen stellen aber ein nahezu unlösbares Problem dar. Und genau diese Umstände lassen die Märkte derzeit völlig richtungslos hin und her laufen. Und dies gilt derzeit für alle Assetklassen. Egal, ob man sich die Anleihen, Edelmetalle, Rohstoffe, Währungen oder auch kryptische Währungen anschaut. Nirgendwo ist eine Richtung auszumachen. Gold pendelt ständig zwischen $1350 und $1290 pro Unze hin und her. Manipuliert von Notenbanken und Regierungen, die den Preis ständig mittels Terminkontrakten drücken, um Gold physisch günstig einzukaufen. Gleiches ist auch seit Dezember letzten Jahres bei den kryptischen Währungen zu beobachten. Man möchte natürlich nicht, dass private Anleger ihr Geld nun im großen Stil in Edelmetalle oder kryptische Währungen investieren und ihr Geld von den Banken nehmen. Geld welches dringend für die Besicherung der Kredite angeschlagener Staaten benötigt wird (Italien z.B.). Und Deutschland garantiert mit seinen 2,2 Billionen Euro, die auf den Konten in Cash oder auch im Tagesgeld liegen. Schließlich sollen die privaten Anleger ja die Zeche zahlen, die Regierungen und Notenbanken im Laufe der letzten 10 Jahre angerichtet haben. Seit Ausbruch der Finanzkrise in 2008 wurden weltweit rund $20 Billionen Dollar gedruckt und in die Märkte gepumpt. Und immer noch werden derzeit monatlich alleine in der EU 32 Milliarden Euro frisches Geld in die Märkte gepumpt.

Italienische Staatsanleihen verzeichnen derweil einen brutalen Ausverkauf mit lange nicht gesehenen Renditen von aktuell 3,07% für zehnjährige Staatsanleihen. Hier findet derweil eine Umschichtung von italienischen Anleihen in deutsche Staatsanleihen, aber auch in französische Staatsanleihen statt. Und die Akteure sind Notenbanken, da sie ja ohnehin die Märkte in den letzten 10 Jahren regelrecht leergekauft haben. Deutsche 10-jährige Staatsanleihen verzeichnen aktuell eine Rendite von 0,32%, nachdem die Rendite bereits im Februar bei 0,75% stand. Französische 10-jährige Staatsanleihen verzeichnen eine Rendite von aktuell 0,68%. Hier sind vor allem die Japaner für den Rückgang verantwortlich, hat die BoJ doch Anfang des Jahres damit begonnen, US Staatsanleihen zu verkaufen und das Geld in französische Anleihen umzuschichten. Doch das Unterfangen dürfte sehr schwer werden, sitzen die Notenbanken doch weltweit auf gigantischen Positionen. Alleine die EZB hält derzeit rund 83% aller italienischen Staatsanleihen, die schwedische Riksbank hält derzeit rund 53% der schwedischen Staatsanleihen und Japan nebst China halten aktuell rund 1,2 Billionen USD in US Staatsanleihen. Somit generieren die Notenbanken mit dem Verkauf ihrer Anleihe Positionen irrsinnige Verluste, da der Verkaufsdruck größer ist, als der Kaufdruck und die Renditen schießen nach oben, (Renditen laufen konträr zu den Anleihepreisen) so wie eben in den letzten Monaten bereits zu beobachten war.


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von Guido Zimmermann 15. Oktober 2025
In London bahnt sich gerade eine Katastrophe an. Die Londoner Silber Börse LBMA verfügt nicht mehr über ausreichend Silber, um die notwendigen Deckungen für jeden Kontrakt und jede Option, ETC, sicherzustellen. Verantwortlich ist die Lieferung von Silber gegen Papierkontrakte. Es gibt weltweit mehr Silber und auch Gold Kontrakte, als tatsächlich an Edelmetallbeständen vorhanden ist. Das blockiert den gesamten Silber Markt, da London seit über 100 Jahren weltweit die wichtigste Börse für das Edelmetall ist. Die Zinsen für das Leihen von Silber sind mittlerweile auf über 100% pro Jahr gestiegen. Händler kaufen Silber zu völlig überhöhten Preisen, Hauptsache sie bekommen es. Das ist ein absolutes Novum, noch nie in der Geschichte hat es derartiges gegeben. Silber wird mittlerweile bereits aus den USA eingeflogen, damit der Markt nicht gänzlich kollabiert. Dies aufgrund eines Short Squeeze (brutaler Preisanstieg infolge von Glattstellung der Short Positionen durch Käufe) da der Preis immer höher steigt und Investoren notgedrungen ihre Silber Shorts aufgeben, oder immer mehr Margin nachschiessen müssen. Wer auf fallende Preise mittels Futures (Termin Kontrakte) wettet, muss nach Ablauf des letzten Handelstags liefern (Käufer die auf steigende Preise setzen, müssen kaufen) Einzige Chance ist es die Position vor dem letzten Handelstag zu schliessen und somit die Buchverluste eben zu realisieren. . 50% des Silber Vorkommens werden von der Industrie benötigt (Auto Industrie zum Beispiel) der Rest für Schmuck und Barren, Münzen, etc. Die Industrie shortet Silber seit Jahrzehnten über Termin Kontrakte, um so einen tieferen Preis für die Käufe sicherzustellen. Gleiches läuft seit 1987 im Gold über die Notenbanken. Die allerdings um Investoren US Anleihen schmackhaft zu machen, da der Staat sich auf diesem Weg finanziert. Das Problem in London hat dazu geführt, dass sämtliche ETC (Exchange Traded Commodties), den Handel über London komplett eingestellt haben. Ein weiteres Problem, man hat in London bereits seit 1987 auf die physische Hinterlegung von Gold oder Silber verzichtet und lediglich ein Versprechen auf die Lieferung gegeben. Dies bricht jetzt zusammen, da immer mehr Investoren sich das Edelmetall ausliefern lassen. Deshalb nochmals die Warung, kaufen Sie niemals Silber Zertifikate um auf den Preis Anstieg zu spekulieren. Es gibt weltweit wesentlich mehr Edelmetall Zertifikate, als Gold oder Silber existieren. Die gesamte Menge Gold auf der Erde beläuft sich auf 21m³, weitere 3m³ sind noch nicht gefördert. DIe 21m³ entsprecchen einem Quader, der in die Mitte eines Fussballfeld Mittelkreis locker reinpasst. Und es gibt 17 x mehr Silber auf der Erde. Daher auch das Gold/Silber Ratio von 1 : 17, welches wir zuletzt im Dezember 1979 gesehen haben. Wer trotzdem auf Gold und Silber Preisentwicklungen spekulieren möchte, ohne physische Werte zu kaufen, kann dies auch über Future Kontrakte oder Optionen machen. Mittlerweile geht man davon aus, das der Silberpreis locker auf 100$ pro Feinunze (31,1 Gramm) geht. Per heute Abend notiert Silber bei 52,83$ und Gold bei 4208$. Auch hier notieren die Preise immer höher, da das ungedeckte FIAT Geldsystem vor dem Aus steht, da die Schulden immer weiter und schneller wachsen.
von Guido Zimmermann 4. Juli 2022
Das erste Halbjahr in 2022 ist Geschichte. Und es ist alles andere als ein gutes Halbjahr geworden. In der Tat verzeichnen die weltweiten Börsen deutliche Korrekturen und markierten den schlechtesten Verlauf eines Halbjahres seit 1962! Alleine der S&P500 vernichtete seit Anfang des Jahres 8,2 Billionen US Dollar.
von Guido Zimmermann 15. Juni 2022
US Notenbank FED erhöht erstmals seit 28 Jahren den Leitzins um 75 Basispunkte (0,75%) um der immer schneller ansteigenden Preise infolge der Inflation Herr zu werden. Schweizer Notenbank SNB könnte bereits morgen ebenfalls ihre Zinsen anheben, dies vermeldete heute jedenfalls ein Goldman Sachs Analyst.
von Guido Zimmermann 12. Mai 2022
Aktien könnten kurzfristig deutlich ansteigen, das zeigt zumindest das CNN US Sentiment der im Markt befindlichen Anleger auf. Dieses notiert per heute bei 6 und ist somit fast komplett überverkauft. Zudem ist dies der tiefste Wert seit Mitte März 2020, also nach dem Corona Crash der weltweiten Börsen. Zuvor hatte es Mitte Februar 2020 bei 97 notiert, was extrem überkauft war.
von Guido Zimmermann 6. Mai 2022
Der größte Zinsschritt seit 22 Jahren - die größte Aktienrally seit 44 Jahren! Aber ist das nun der Befreiungsschlag und alle Sorgen wieder Schnee von gestern? Wohl eher nicht. Historisch betrachtet folgt auf diese Megarally die Ernüchterung und die Kurse werden schon bald neue Tiefs verzeichnen!
von Guido Zimmermann 2. Mai 2022
Die vielen Probleme in der Welt lassen die Aktienmärkte nicht mehr länger unbeeindruckt. Der bekannte S&P500 US Aktienindex verzeichnet den schlechtesten Start in den ersten 4 Monaten eines Jahres seit 1939. Was aber darf man in den nächsten Wochen erwarten?
von Guido Zimmermann 21. Februar 2022
Dax und Nasdaq100 mit Verkaufsignalen. Kurskorrekturen von 30% sind durchaus denkbar. Kein Wunder, fliegen die Inflationszahlen, wie der Erzeugerpreisindex z.B., der heute mit +25% für den Januar 2022 im Vergleich zum Januar 2021 herauskam. Zusätzlich belastet die Ukraine Krise die Märkte extrem.
von Guido Zimmermann 8. Februar 2022
Facebook verliert an nur einem Tag 220 Milliarden Dollar Marktkapitalisierung. Der schlimmste Absturz seit dem IPO im Jahre 2013.
von Guido Zimmermann 25. Januar 2022
Die Erzeugerpreise in Deutschland steigen im Dezember um 24,2% im direkten Monatsvergleich. Ein absoluter Wahnsinn. Haben die Notenbanken die Kontrolle bereits verloren? Diese und viele andere Fragen, wie z.B. wie viele Zinsanhebungen gibt es denn nun wirklich in 2022 verunsichert die Märkte ebenso, wie die ausstehende Notenbanksitzung der FED.
von Guido Zimmermann 12. Januar 2022
Viele Investoren suchen gerade jetzt noch schnell eine Immobilie oder Immobilienbeteiligung, obwohl oder vielleicht auch gerade weil, die Preise immer weiter klettern. Da die Preise mittlerweile aber sehr hoch sind, entscheiden sich viele für alternative Anlagen: Immobilienfonds.