Nach dem Sell-Off - wie geht es weiter?

Guido Zimmermann • 25. Januar 2022

Inflation in Deutschland steigt auf 24,2% im Dezember YoY!

Nach dem gestrigen, mitunter deutlichem Sell-Off an den weltweiten Aktienmärkten, stellt sich nun die Frage, wohin geht die Reise? Zwar konnten sich insbesondere die US Märkte Nasdaq und SNP500 in der letzten Handelsstunde deutlich von ihren Tiefs bei zum Teil -4% erholen und teilweise gar im Gewinn schliessen. Aber reicht diese Gegenbewegung aus? Immerhin war dies der größte "Bounce" für den SNP und auch für den Nasdaq seit der Finanzkrise 2008. Doch derzeit sieht es nicht danach aus, als würde die gestrige, starke Erholung der US Märkte ausreichen, um weitere Abgaben an den Finanzmärkten zu verhindern. Im Gegenteil, derzeit verzeichnen die US Märkte Nasdaq100 ein Minus von 2,87%, der SNP500 ein Minus von 2,0%, der Dow Jones Industrial liegt aktuell mit -1,25% noch recht moderat im Minus. Allerdings verzeichnet der Dow Jones Transportation ein Minus von 2,91%, während der Utilities, also die Versorger, ein Minus von 1,15% aufzeigen. Das ist alles andere als gut und nun hängt es von der FED, die morgen tagt, ab, wie die weiteren Verläufe der Aktienmärkte sind. Mittlerweile spricht man von 4 Zinserhöhungen in 2022 und von weiteren 3-4 Zinserhöhungen in 2023. Das schockt die Märkte, zeigt es doch, die lange Zeit für nicht bedeutend erachtete Inflation, gerät aus den Fugen. Alleine in Deutschland wo ja im Dezember die offizielle Inflationsrate mit 5% für den Monat Dezember genannt wurde, wurde der Markt von dem brutalen Anstieg der Erzeuger Preise für den Monat Dezember überrascht. Insgesamt lagen wir da +24,2% über dem Dezember 2020. Und das ist die wahre Inflation, nicht die offizielle, die geschönte. Die Notenbanken weltweit, ausgenommen die europäische EZB, haben ob des mitunter brutalen Anstiegs der Preise infolge der Inflation, bereits Gegenmassnahmen ergriffen. Die englische BoE (Bank of England) hat bereits den ersten Zinsschritt vollzogen, die Flutung des Markt mit frischem Geld wurde mitunter schon deutlich reduziert. Einzig die EZB reagiert überhaupt nicht und hält stur an ihrem Konzept fest. Die Idee hier, man will möglichst ein gleiches Zinsniveau unter den Euro Ländern erreichen. Ähnlich, wie es bereits 2007 vor der Finanzkrise war.Damit werden bewusst Risikoaufschläge der einzelnen Länder ausgehebelt und dem Markt suggeriert, alle Euro Länder sind gleich stark oder schwach, je nachdem wie man es sehen möchte. Somit wäre z.B. Griechenland wirtschaftlich gleich stark, wie Deutschland. Eine verrücktere Verzerrung gibt es wohl nicht. Das verunsichert die Märkte natürlich neben den politischen Problemen ebenso. Zudem kam heute die Meldung rein, der IWF rechnet für dieses Jahr nur mit einem wirtschaftlichen Wachstum von 4,4% weltweit und warnt ausdrücklich vor zu starken Zinsanstiegen in den USA. Auf der anderen Seite fliegen die Preise und nicht nur jene aus dem Energiesektor immer weiter. Kein Wunder also, das Investoren eher verunsichert sind und sich zurückziehen. Zudem kommen diese Woche viele Quartalsergebnisse von Unternehmen heraus, die ebenfalls für Zurückhaltung sorgen dürften. Geht man von der Regel aus, der Verlauf des Januars bestimmt den weiteren Verlauf der Börsen, dann sieht es für dieses Jahr eher mau aus. Der Dax hat bei 16390 ein Doppeltop gebildet und würde unterhalb von 15000 Punkten ein neues - dreifaches Verkaufssignal generieren. Das theoretische horizontale Kursziel im P&F Chart liegt bei 12500 Punkten, das vertikale gar bei 11750. Und das wäre auch nicht das Schlimmste, immerhin kommt der Dax von 8300 Punkten im März 2020. Da dürfen Korrekturen von 50% durchaus mal passieren. Der S&P500 hat bei 4527 Punkten bereits ein Verkaufssignal aktiviert, befindet sich derzeit aber in der Erholung. Der Nasdaq100 hat unter 15.000 ein Verkaufssignal aktiviert, die Korrektur lief bis 13720. Aktuell ist er wieder in der Gegenbewegung, genau wie der S&P.

von Guido Zimmermann 15. Oktober 2025
In London bahnt sich gerade eine Katastrophe an. Die Londoner Silber Börse LBMA verfügt nicht mehr über ausreichend Silber, um die notwendigen Deckungen für jeden Kontrakt und jede Option, ETC, sicherzustellen. Verantwortlich ist die Lieferung von Silber gegen Papierkontrakte. Es gibt weltweit mehr Silber und auch Gold Kontrakte, als tatsächlich an Edelmetallbeständen vorhanden ist. Das blockiert den gesamten Silber Markt, da London seit über 100 Jahren weltweit die wichtigste Börse für das Edelmetall ist. Die Zinsen für das Leihen von Silber sind mittlerweile auf über 100% pro Jahr gestiegen. Händler kaufen Silber zu völlig überhöhten Preisen, Hauptsache sie bekommen es. Das ist ein absolutes Novum, noch nie in der Geschichte hat es derartiges gegeben. Silber wird mittlerweile bereits aus den USA eingeflogen, damit der Markt nicht gänzlich kollabiert. Dies aufgrund eines Short Squeeze (brutaler Preisanstieg infolge von Glattstellung der Short Positionen durch Käufe) da der Preis immer höher steigt und Investoren notgedrungen ihre Silber Shorts aufgeben, oder immer mehr Margin nachschiessen müssen. Wer auf fallende Preise mittels Futures (Termin Kontrakte) wettet, muss nach Ablauf des letzten Handelstags liefern (Käufer die auf steigende Preise setzen, müssen kaufen) Einzige Chance ist es die Position vor dem letzten Handelstag zu schliessen und somit die Buchverluste eben zu realisieren. . 50% des Silber Vorkommens werden von der Industrie benötigt (Auto Industrie zum Beispiel) der Rest für Schmuck und Barren, Münzen, etc. Die Industrie shortet Silber seit Jahrzehnten über Termin Kontrakte, um so einen tieferen Preis für die Käufe sicherzustellen. Gleiches läuft seit 1987 im Gold über die Notenbanken. Die allerdings um Investoren US Anleihen schmackhaft zu machen, da der Staat sich auf diesem Weg finanziert. Das Problem in London hat dazu geführt, dass sämtliche ETC (Exchange Traded Commodties), den Handel über London komplett eingestellt haben. Ein weiteres Problem, man hat in London bereits seit 1987 auf die physische Hinterlegung von Gold oder Silber verzichtet und lediglich ein Versprechen auf die Lieferung gegeben. Dies bricht jetzt zusammen, da immer mehr Investoren sich das Edelmetall ausliefern lassen. Deshalb nochmals die Warung, kaufen Sie niemals Silber Zertifikate um auf den Preis Anstieg zu spekulieren. Es gibt weltweit wesentlich mehr Edelmetall Zertifikate, als Gold oder Silber existieren. Die gesamte Menge Gold auf der Erde beläuft sich auf 21m³, weitere 3m³ sind noch nicht gefördert. DIe 21m³ entsprecchen einem Quader, der in die Mitte eines Fussballfeld Mittelkreis locker reinpasst. Und es gibt 17 x mehr Silber auf der Erde. Daher auch das Gold/Silber Ratio von 1 : 17, welches wir zuletzt im Dezember 1979 gesehen haben. Wer trotzdem auf Gold und Silber Preisentwicklungen spekulieren möchte, ohne physische Werte zu kaufen, kann dies auch über Future Kontrakte oder Optionen machen. Mittlerweile geht man davon aus, das der Silberpreis locker auf 100$ pro Feinunze (31,1 Gramm) geht. Per heute Abend notiert Silber bei 52,83$ und Gold bei 4208$. Auch hier notieren die Preise immer höher, da das ungedeckte FIAT Geldsystem vor dem Aus steht, da die Schulden immer weiter und schneller wachsen.
von Guido Zimmermann 4. Juli 2022
Das erste Halbjahr in 2022 ist Geschichte. Und es ist alles andere als ein gutes Halbjahr geworden. In der Tat verzeichnen die weltweiten Börsen deutliche Korrekturen und markierten den schlechtesten Verlauf eines Halbjahres seit 1962! Alleine der S&P500 vernichtete seit Anfang des Jahres 8,2 Billionen US Dollar.
von Guido Zimmermann 15. Juni 2022
US Notenbank FED erhöht erstmals seit 28 Jahren den Leitzins um 75 Basispunkte (0,75%) um der immer schneller ansteigenden Preise infolge der Inflation Herr zu werden. Schweizer Notenbank SNB könnte bereits morgen ebenfalls ihre Zinsen anheben, dies vermeldete heute jedenfalls ein Goldman Sachs Analyst.
von Guido Zimmermann 12. Mai 2022
Aktien könnten kurzfristig deutlich ansteigen, das zeigt zumindest das CNN US Sentiment der im Markt befindlichen Anleger auf. Dieses notiert per heute bei 6 und ist somit fast komplett überverkauft. Zudem ist dies der tiefste Wert seit Mitte März 2020, also nach dem Corona Crash der weltweiten Börsen. Zuvor hatte es Mitte Februar 2020 bei 97 notiert, was extrem überkauft war.
von Guido Zimmermann 6. Mai 2022
Der größte Zinsschritt seit 22 Jahren - die größte Aktienrally seit 44 Jahren! Aber ist das nun der Befreiungsschlag und alle Sorgen wieder Schnee von gestern? Wohl eher nicht. Historisch betrachtet folgt auf diese Megarally die Ernüchterung und die Kurse werden schon bald neue Tiefs verzeichnen!
von Guido Zimmermann 2. Mai 2022
Die vielen Probleme in der Welt lassen die Aktienmärkte nicht mehr länger unbeeindruckt. Der bekannte S&P500 US Aktienindex verzeichnet den schlechtesten Start in den ersten 4 Monaten eines Jahres seit 1939. Was aber darf man in den nächsten Wochen erwarten?
von Guido Zimmermann 21. Februar 2022
Dax und Nasdaq100 mit Verkaufsignalen. Kurskorrekturen von 30% sind durchaus denkbar. Kein Wunder, fliegen die Inflationszahlen, wie der Erzeugerpreisindex z.B., der heute mit +25% für den Januar 2022 im Vergleich zum Januar 2021 herauskam. Zusätzlich belastet die Ukraine Krise die Märkte extrem.
von Guido Zimmermann 8. Februar 2022
Facebook verliert an nur einem Tag 220 Milliarden Dollar Marktkapitalisierung. Der schlimmste Absturz seit dem IPO im Jahre 2013.
von Guido Zimmermann 12. Januar 2022
Viele Investoren suchen gerade jetzt noch schnell eine Immobilie oder Immobilienbeteiligung, obwohl oder vielleicht auch gerade weil, die Preise immer weiter klettern. Da die Preise mittlerweile aber sehr hoch sind, entscheiden sich viele für alternative Anlagen: Immobilienfonds.
von Guido Zimmermann 7. November 2021
Der teuerste Markt aller Zeiten. Und mehr als doppelt so teuer, wie das US GDP. Zusätzlich ist jetzt auch noch der Greed & Fear Indikator, das Sentiment der im Markt befindlichen Investoren, auf 85 geschnellt. Das bedeutet, der Markt ist bereits deutlich überkauft. Dennoch gehe ich davon aus, die Jahresendrally läuft weiter und die anstehende Korrektur erfolgt erst ab Mitte Janaur. Warum, lesen Sie selbst.