TILRAY INC. PLANT WANDELANLEIHE ÜBER $400 MILLIONEN - ANFANG VOM ENDE?

Guido Zimmermann • 4. Oktober 2018


Hoch zum Start der Handelswoche | Nachricht | http://www.finanzen.net/nachricht/aktien/cannabis-produzent-tilray-aktie-verzeichnet-deutliches-hoch-zum-start-der-handelswoche-6661784

Nachdem der Tilray Inc. am Dienstag kurz nach Erreichen der 153€ Marke plötzlich erneut stark abverkauft wurde, war zunächst unklar was der neuerliche Grund dafür war. Nun ist es klar, dass Unternehmen plant sich über Wandelanleihen Geld am Kapitalmarkt zu ziehen. Insgesamt $400 Millionen. Anleihen sind der normale Weg, sich Geld zu leihen, aber Wandelanleihen, sind Aktien besicherte Wertpapiere, die nach Ermessen des Emittenten jederzeit in Aktien gewandelt werden können. Das klingt zunächst Mal völlig normal, allerdings wenden zumeist Unternehmen diese Form der Anleihe an, die häufig mit ungewöhnlich hohen Zinsen ausgestattet sind, die über Banken keine Kredite mehr erhalten. Oftmals geht dieses Spiel einige Male gut, sprich man begibt die erste Anleihe und zahlt Zinsen und rechtzeitig vor Rückzahlung des Kredits (Anleihe), begibt man die zweite Anleihe, mit deren frischem Kapital, die Rückzahlung ermöglicht wird. Da die Zahlungen alle korrekt verlaufen sind, fühlen sich Anleger sicher und investieren ob des vermeintlich solventen Schuldners deutlich mehr. Sind doch hohe Zinsen, in einer Welt der Nullzinspolitik die seltene Ausnahme. Schaffen diese Unternehmen aber den Turnaround nicht in relativ kurzer Zeit, dann wird es meist eng und das Vertrauen schwindet, was sich dann in einem fallenden Aktienkurs ausdrückt. Fallen die Aktien tief genug, lohnt es sich für das Unternehmen mitunter nicht die hohen Zinsen zu bedienen, von der Rückzahlung der Anleihen ganz zu schweigen, in dem Moment ist es auch nicht mehr möglich, frisches Kapital über eine neue Anleihe zu ziehen. Also wandelt man die Anleihe in Aktien und der Gläubiger wird automatisch zum Aktionär und sitzt anstatt auf hohen Zinsen, auf mitunter brutalen Verlusten. Prominente Beispiele, Solarworld und PWC. Letztere wurden insbesondere von diversen Medien als jahrelang solventer Schuldner gepriesen. Beide sind nach der zweiten Wandelanleihe in die Insolvenz gegangen. Auch geht der Zeitpunkt der Wandelanleihen oftmals mit dem Ende eines Zyklus einher. In diesem Fall ist es das Ende der Niedrigzinspolitik und möglicherweise dem Ende der Aktienrallye. Wandelanleihen hatten in den letzten Jahren vor der Jahrtausendwende ihre Hochzeit und Unternehmen und Kommunen begaben zahlreiche Wandelanleihen mitunter mit diversen Aktienportfolios besichert (Kommunen). Investoren sassen, infolge dem Platzen der Dotcom Blase (2000-2003), danach etliche Jahre auf extremen Verlusten von oftmals 50% und mehr oder hatten im Falle der Insolvenz der Schuldner, bei Unternehmensanleihen, ihr Kapital gänzlich verloren. Die Ironie der Geschichte, meist sind konservative Investoren, die Aktien meiden, die Käufer solcher Anlagen. Nochmals zur Erinnerung, Tilray ist ein junges Unternehmen, welches zu Beginn seines Börsenstarts am 19. Juli 2018, eine Marktkapitalisierung von $1,7 Milliarden hatte, welche sich in nur sieben Wochen versiebzehnfachte (17) und das bei einem Umsatz per Ende des 2. Quartals 2018 von $17,7 Millionen. Das Kurs/Umsatz Ratio, welches insbesondere bei jungen Unternehmen als Maßstab herangezogen wird, lag in der Spitze bei 1877. Ein Wert von über 1,5 gilt bereits als teuer. Ein KGV kann derzeit mangels Gewinn nicht ausgewiesen werden. Ein weiteres Problem, steigende Zinsen. Somit wird die Neuaufnahme von Krediten teurer, dies ist insbesondere bei der Refinanzierung alter Kredite mitunter ein unlösbares Problem, da die Kosten schlichtweg zu hoch sein können und Investoren das Vertrauen verlieren. Somit ist Tilray immens unter Druck und muss liefern, sprich Umsätze deutlich steigern, ansonsten sieht es übel aus.
Das muss alles nicht schlecht sein, aber jeder Investor sollte immer wissen, Investments in junge Unternehmen oder Start Ups bergen enorme Risiken, die man zwingend absichern sollte. Und derzeit spielt der Markt mit und ignoriert die nackten Tatsachen.


von Guido Zimmermann 15. Oktober 2025
In London bahnt sich gerade eine Katastrophe an. Die Londoner Silber Börse LBMA verfügt nicht mehr über ausreichend Silber, um die notwendigen Deckungen für jeden Kontrakt und jede Option, ETC, sicherzustellen. Verantwortlich ist die Lieferung von Silber gegen Papierkontrakte. Es gibt weltweit mehr Silber und auch Gold Kontrakte, als tatsächlich an Edelmetallbeständen vorhanden ist. Das blockiert den gesamten Silber Markt, da London seit über 100 Jahren weltweit die wichtigste Börse für das Edelmetall ist. Die Zinsen für das Leihen von Silber sind mittlerweile auf über 100% pro Jahr gestiegen. Händler kaufen Silber zu völlig überhöhten Preisen, Hauptsache sie bekommen es. Das ist ein absolutes Novum, noch nie in der Geschichte hat es derartiges gegeben. Silber wird mittlerweile bereits aus den USA eingeflogen, damit der Markt nicht gänzlich kollabiert. Dies aufgrund eines Short Squeeze (brutaler Preisanstieg infolge von Glattstellung der Short Positionen durch Käufe) da der Preis immer höher steigt und Investoren notgedrungen ihre Silber Shorts aufgeben, oder immer mehr Margin nachschiessen müssen. Wer auf fallende Preise mittels Futures (Termin Kontrakte) wettet, muss nach Ablauf des letzten Handelstags liefern (Käufer die auf steigende Preise setzen, müssen kaufen) Einzige Chance ist es die Position vor dem letzten Handelstag zu schliessen und somit die Buchverluste eben zu realisieren. . 50% des Silber Vorkommens werden von der Industrie benötigt (Auto Industrie zum Beispiel) der Rest für Schmuck und Barren, Münzen, etc. Die Industrie shortet Silber seit Jahrzehnten über Termin Kontrakte, um so einen tieferen Preis für die Käufe sicherzustellen. Gleiches läuft seit 1987 im Gold über die Notenbanken. Die allerdings um Investoren US Anleihen schmackhaft zu machen, da der Staat sich auf diesem Weg finanziert. Das Problem in London hat dazu geführt, dass sämtliche ETC (Exchange Traded Commodties), den Handel über London komplett eingestellt haben. Ein weiteres Problem, man hat in London bereits seit 1987 auf die physische Hinterlegung von Gold oder Silber verzichtet und lediglich ein Versprechen auf die Lieferung gegeben. Dies bricht jetzt zusammen, da immer mehr Investoren sich das Edelmetall ausliefern lassen. Deshalb nochmals die Warung, kaufen Sie niemals Silber Zertifikate um auf den Preis Anstieg zu spekulieren. Es gibt weltweit wesentlich mehr Edelmetall Zertifikate, als Gold oder Silber existieren. Die gesamte Menge Gold auf der Erde beläuft sich auf 21m³, weitere 3m³ sind noch nicht gefördert. DIe 21m³ entsprecchen einem Quader, der in die Mitte eines Fussballfeld Mittelkreis locker reinpasst. Und es gibt 17 x mehr Silber auf der Erde. Daher auch das Gold/Silber Ratio von 1 : 17, welches wir zuletzt im Dezember 1979 gesehen haben. Wer trotzdem auf Gold und Silber Preisentwicklungen spekulieren möchte, ohne physische Werte zu kaufen, kann dies auch über Future Kontrakte oder Optionen machen. Mittlerweile geht man davon aus, das der Silberpreis locker auf 100$ pro Feinunze (31,1 Gramm) geht. Per heute Abend notiert Silber bei 52,83$ und Gold bei 4208$. Auch hier notieren die Preise immer höher, da das ungedeckte FIAT Geldsystem vor dem Aus steht, da die Schulden immer weiter und schneller wachsen.
von Guido Zimmermann 4. Juli 2022
Das erste Halbjahr in 2022 ist Geschichte. Und es ist alles andere als ein gutes Halbjahr geworden. In der Tat verzeichnen die weltweiten Börsen deutliche Korrekturen und markierten den schlechtesten Verlauf eines Halbjahres seit 1962! Alleine der S&P500 vernichtete seit Anfang des Jahres 8,2 Billionen US Dollar.
von Guido Zimmermann 15. Juni 2022
US Notenbank FED erhöht erstmals seit 28 Jahren den Leitzins um 75 Basispunkte (0,75%) um der immer schneller ansteigenden Preise infolge der Inflation Herr zu werden. Schweizer Notenbank SNB könnte bereits morgen ebenfalls ihre Zinsen anheben, dies vermeldete heute jedenfalls ein Goldman Sachs Analyst.
von Guido Zimmermann 12. Mai 2022
Aktien könnten kurzfristig deutlich ansteigen, das zeigt zumindest das CNN US Sentiment der im Markt befindlichen Anleger auf. Dieses notiert per heute bei 6 und ist somit fast komplett überverkauft. Zudem ist dies der tiefste Wert seit Mitte März 2020, also nach dem Corona Crash der weltweiten Börsen. Zuvor hatte es Mitte Februar 2020 bei 97 notiert, was extrem überkauft war.
von Guido Zimmermann 6. Mai 2022
Der größte Zinsschritt seit 22 Jahren - die größte Aktienrally seit 44 Jahren! Aber ist das nun der Befreiungsschlag und alle Sorgen wieder Schnee von gestern? Wohl eher nicht. Historisch betrachtet folgt auf diese Megarally die Ernüchterung und die Kurse werden schon bald neue Tiefs verzeichnen!
von Guido Zimmermann 2. Mai 2022
Die vielen Probleme in der Welt lassen die Aktienmärkte nicht mehr länger unbeeindruckt. Der bekannte S&P500 US Aktienindex verzeichnet den schlechtesten Start in den ersten 4 Monaten eines Jahres seit 1939. Was aber darf man in den nächsten Wochen erwarten?
von Guido Zimmermann 21. Februar 2022
Dax und Nasdaq100 mit Verkaufsignalen. Kurskorrekturen von 30% sind durchaus denkbar. Kein Wunder, fliegen die Inflationszahlen, wie der Erzeugerpreisindex z.B., der heute mit +25% für den Januar 2022 im Vergleich zum Januar 2021 herauskam. Zusätzlich belastet die Ukraine Krise die Märkte extrem.
von Guido Zimmermann 8. Februar 2022
Facebook verliert an nur einem Tag 220 Milliarden Dollar Marktkapitalisierung. Der schlimmste Absturz seit dem IPO im Jahre 2013.
von Guido Zimmermann 25. Januar 2022
Die Erzeugerpreise in Deutschland steigen im Dezember um 24,2% im direkten Monatsvergleich. Ein absoluter Wahnsinn. Haben die Notenbanken die Kontrolle bereits verloren? Diese und viele andere Fragen, wie z.B. wie viele Zinsanhebungen gibt es denn nun wirklich in 2022 verunsichert die Märkte ebenso, wie die ausstehende Notenbanksitzung der FED.
von Guido Zimmermann 12. Januar 2022
Viele Investoren suchen gerade jetzt noch schnell eine Immobilie oder Immobilienbeteiligung, obwohl oder vielleicht auch gerade weil, die Preise immer weiter klettern. Da die Preise mittlerweile aber sehr hoch sind, entscheiden sich viele für alternative Anlagen: Immobilienfonds.