Wirecard nach entlastenden News plus 26% - 10-jährige Bundesanleihen erstmals seit 2016 wieder negativ!
- von Guido Zimmermann
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- 26 März, 2019
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Wirecard heben nach einem entlastenden Bericht der vom Unternehmen beauftragten Anwaltskanzlei Rajah und Tann ab und schließen den Tag bei 125 Euro, einem Plus von 26,26%. Seit Anfang des Jahres gab es immer wieder belastende Berichte, welche interessanterweise ausschließlich in der Financial Times erschienen. Zudem hatte ein englischer Hedgefonds über 18 Millionen Euro mit Wetten auf fallende Aktienkurse bei Wirecard verdient. Der Leerverkauf von Wirecard Aktien und somit die Wetten auf fallende Kurse des Unternehmens wurde aber im März von der Bankenaufsichtsbehörde BAFIN unterbunden. Und es ist nicht der erste Angriff auf das Unternehmen, bereits in 2008 und auch in 2016 gab es bereits Versuche, mit belastenden Berichten dem Unternehmen zu schaden. Ein neues Kaufsignal würde aber erst oberhalb von 137 Euro generiert. Somit sollten Investoren, insbesondere vor dem Hintergrund der weiterhin unklaren Brexit Situation und dem nachlassenden Wirtschaftswachstum weltweit, sich zurückhalten. Erst heute kamen enttäuschende Zahlen zum Konsumenten Vertrauen raus, die so schlecht wie seit 2008 nicht mehr waren. Zusätzlich kamen heute nachmittag noch die Zahlen für die Hauspreise rein, deren Anstieg als langsamster seit 2012 angesehen werden muss. Ein weiteres Indiz für die schlechter laufende Wirtschaft, die Renditen vieler Staatsanleihen sind rückläufig, die Kurve der US Anleihen ist mittlerweile invers, was bedeutet, dass die kurzfristigen Zinsen über den langlaufenden Zinsen notieren. Das war in der Vergangenheit ein klares Signal für eine Rezession. Auch wenn heute gerne entgegnet wird, man könne dies heute nicht mehr klar bewerten, da die Notenbanken den Anleihemarkt nahezu leergekauft haben und somit ein normales Marktverhalten gar nicht mehr gegeben sei. Die Rendite der 10-jährigen Bundesanleihen notieren seit gestern erstmals seit Oktober 2016 wieder im negativen Bereich. Aktuell liegen sie bei -0,011%.

Das erste Halbjahr in 2022 ist Geschichte. Und es ist alles andere als ein gutes Halbjahr geworden. In der Tat verzeichnen die weltweiten Börsen deutliche Korrekturen und markierten den schlechtesten Verlauf eines Halbjahres seit 1962! Alleine der S&P500 vernichtete seit Anfang des Jahres 8,2 Billionen US Dollar.

US Notenbank FED erhöht erstmals seit 28 Jahren den Leitzins um 75 Basispunkte (0,75%) um der immer schneller ansteigenden Preise infolge der Inflation Herr zu werden. Schweizer Notenbank SNB könnte bereits morgen ebenfalls ihre Zinsen anheben, dies vermeldete heute jedenfalls ein Goldman Sachs Analyst.

Aktien könnten kurzfristig deutlich ansteigen, das zeigt zumindest das CNN US Sentiment der im Markt befindlichen Anleger auf. Dieses notiert per heute bei 6 und ist somit fast komplett überverkauft. Zudem ist dies der tiefste Wert seit Mitte März 2020, also nach dem Corona Crash der weltweiten Börsen. Zuvor hatte es Mitte Februar 2020 bei 97 notiert, was extrem überkauft war.

Die Erzeugerpreise in Deutschland steigen im Dezember um 24,2% im direkten Monatsvergleich. Ein absoluter Wahnsinn. Haben die Notenbanken die Kontrolle bereits verloren? Diese und viele andere Fragen, wie z.B. wie viele Zinsanhebungen gibt es denn nun wirklich in 2022 verunsichert die Märkte ebenso, wie die ausstehende Notenbanksitzung der FED.

Der teuerste Markt aller Zeiten. Und mehr als doppelt so teuer, wie das US GDP. Zusätzlich ist jetzt auch noch der Greed & Fear Indikator, das Sentiment der im Markt befindlichen Investoren, auf 85 geschnellt. Das bedeutet, der Markt ist bereits deutlich überkauft. Dennoch gehe ich davon aus, die Jahresendrally läuft weiter und die anstehende Korrektur erfolgt erst ab Mitte Janaur. Warum, lesen Sie selbst.