BAFIN UNTERBINDET LEERVERKÄUFE AUF WIRECARD - +15%
- von Guido Zimmermann
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- 18 Feb., 2019
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Bravo!! Die BAFIN unterbindet mit ihrem Verbot auf Leerverkäufe bei Wirecard, weitere Wetten auf fallende Aktienkurse des Münchner Zahlungsdienstleisters. Das Verbot gilt zunächst für 2 Monate und soll wieder Ruhe in den Aktienkurs bringen, der zuletzt erheblich unter mutmasslich falschen Anschuldigungen und entsprechender Berichte in der Financial Times, gelitten hatte. Zudem hatte seit einigen Wochen ein britischer Hedgefonds mit einer Wette auf fallende Aktien in Höhe von über 100 Millionen Euro, die Kurse immer wieder ins Wanken gebracht. Die Anschuldigungen, zudem auch ein Insider des Unternehmens beigetragen hat, lauten auf Kursmanipulation und Bilanzfälschungen in den asiatischen Töchtern des Unternehmens. Die Aktie hatte daraufhin von ihrem Kurs vor rund drei Wochen bei 170 Euro auf teilweise 95 Euro an Wert eingebüsst. Da bis heute entsprechende Beweise ausblieben, muss wohl davon ausgegangen werden, dass es sich um reine Manipulation von Spekulanten handelt, die so sieht es derzeit aus, sich noch einer in Fachkreisen angesehenen Finanzzeitung bedient haben.
Es ist nicht der erste Angriff auf Wirecard. Bereits im Jahre 2008, nur ein Jahr nach dem Börsengang, fand sich Wirecard unter massivem Beschuss und auch im Jahre 2016 fanden entsprechende Kursmanipulationen von sogenannten Leerverkäufern statt, die auf fallende Kurse wetten, um die Aktien später zu einem deutlich tieferen Preis einkaufen. Hilfreich bei solchen Aktionen ist natürlich in erster Linie das äusserst geringe Marktvolumen, welches seit Jahren im Dax vorherrscht. Dadurch haben Spekulanten ein eher leichtes Spiel, die Kurse in ihre Richtung zu drücken. Ohnehin ist das seit 2008 stetig gefallene Marktvolumen, ein erhebliches Problem, welches Raum für Angriffe und Übernahmen bietet. Hinzu kommt sicherlich die Tatsache, das Wirecard als einer der führenden internationalen Anbieter des bargeldlosen Zahlens und Risikomanagementlösungen, gewissen Unternehmen ein Dorn im Auge ist. Die Aktie hatte sich insbesonder seit 2017 von einem Kurs bei 50Euro zwischenzeitlich auf einen Kurs bei 197 Euro im Herbst 2018 entwickeln können. Zugegebnermassen war das Unternehmen bei diesem Kurs deutlich überbewertet und aufgrund des schnellen und steilen Anstiegs reif für eine Korrektur, aber diese Korrektur war ebenfalls eine deutliche Übertreibung nach unten. Die faire Bewertung von Wirecard, gemessen am Umsatzwachstum, Gewinnentwicklung und Cashflow, liegt derzeit bei gut 77 - 102 Euro. Somit ist der heutige Kurs etwas über dem fairen Kurs der Aktie zu sehen. Auf lange Sicht ist das Unternehmen, sofern das Wachstumstempo beibehalten wird, aber ein klarer Kauf. Dennoch sollten Investoren keinesfalls auf eine entsprechende Absicherung ihrer Positionen verzichten. Einmal mehr durfte man erleben, wie schnell Kurse auch gen Süden laufen können und niemand weiss im Vorfeld, wann und wo die Korrektur aufhört. Hätte sich der Bericht bestätigt, wären die Aktien heute vermutlich irgendwo im einstelligen Euro Bereich. Sicherlich werden einige jetzt sagen, wäre ich nicht ausgestoppt worden, wäre alles gut. Nun, dem muss ich entgegenhalten das A und O einer vernünftigen Anlagestrategie ist nunmal in erster Linie ein vernünftiges Risikomanagement, welches Totalverluste verhindert. Für einen Verlust von 20% bedarf es 30% Gewinne um wieder auf das entsprechende Niveau zu kommen. Bei einem Verlust von 50% benötigen Sie schon 100% Gewinne um die Verluste auszulöschen, etc. Und denken Sie nur mal an Werte wie die Deutsche Bank, die noch vor 12 Jahren bei 140 Euro stand und heute bei 7,70 € rumdümpelt, oder RWE, die ebenfalls über 100 Euro vor der Finanzkrise notierte und heute bei 22 Euo notiert. Und das sind nur zwei Werte. Aussitzen ist ganz sicher nicht immer die richtige Devise.

Das erste Halbjahr in 2022 ist Geschichte. Und es ist alles andere als ein gutes Halbjahr geworden. In der Tat verzeichnen die weltweiten Börsen deutliche Korrekturen und markierten den schlechtesten Verlauf eines Halbjahres seit 1962! Alleine der S&P500 vernichtete seit Anfang des Jahres 8,2 Billionen US Dollar.

US Notenbank FED erhöht erstmals seit 28 Jahren den Leitzins um 75 Basispunkte (0,75%) um der immer schneller ansteigenden Preise infolge der Inflation Herr zu werden. Schweizer Notenbank SNB könnte bereits morgen ebenfalls ihre Zinsen anheben, dies vermeldete heute jedenfalls ein Goldman Sachs Analyst.

Aktien könnten kurzfristig deutlich ansteigen, das zeigt zumindest das CNN US Sentiment der im Markt befindlichen Anleger auf. Dieses notiert per heute bei 6 und ist somit fast komplett überverkauft. Zudem ist dies der tiefste Wert seit Mitte März 2020, also nach dem Corona Crash der weltweiten Börsen. Zuvor hatte es Mitte Februar 2020 bei 97 notiert, was extrem überkauft war.

Die Erzeugerpreise in Deutschland steigen im Dezember um 24,2% im direkten Monatsvergleich. Ein absoluter Wahnsinn. Haben die Notenbanken die Kontrolle bereits verloren? Diese und viele andere Fragen, wie z.B. wie viele Zinsanhebungen gibt es denn nun wirklich in 2022 verunsichert die Märkte ebenso, wie die ausstehende Notenbanksitzung der FED.

Der teuerste Markt aller Zeiten. Und mehr als doppelt so teuer, wie das US GDP. Zusätzlich ist jetzt auch noch der Greed & Fear Indikator, das Sentiment der im Markt befindlichen Investoren, auf 85 geschnellt. Das bedeutet, der Markt ist bereits deutlich überkauft. Dennoch gehe ich davon aus, die Jahresendrally läuft weiter und die anstehende Korrektur erfolgt erst ab Mitte Janaur. Warum, lesen Sie selbst.