Bevorstehende Zinssenkung in USA lässt Märkte fliegen!

Guido Zimmermann • 7. Juni 2019

Die Ereignisse überrollen die Börse derzeit. Noch im Sommer 2018 hielt die FED an zwei Zinsanhebungen für 2019 in den USA fest, im Dezember wurde das dann revidiert und nun spricht man von weiteren Zinssenkungen, um das Schlimmste zu verhindern. Eine bevorstehende Rezession, die Analysten zufolge für Januar 2020 erwartet wird. Insgesamt erwartet der Markt nun 2 Zinssenkungen in diesem Jahr, vermutlich im Juni und im Dezember 2019. Und auch die EZB äußerte sich heute entsprechend negativ und hält weitere Zinssenkungen durchaus für denkbar. Der Leitzins im Euroraum bleibt bis auf Weiteres bei 0,0%. Zudem offerierte Mario Draghi, Banken zukünftig für die Kreditaufnahme bei der EZB zu bezahlen, ebenso sollen private Kreditnehmer und Firmen von ihren Banken für die Kreditaufnahme bezahlt werden. Die My Bank in Dänemark hat dies bereits ihren Kunden offeriert. Kein Witz. Kredite aufnehmen und auch noch dafür bezahlt werden. Vermutlich muss man demnächst auch noch Strafgebühren zahlen, wenn die Kredite zurückbezahlt werden. Was für eine kaputte Welt. Ein Zeichen mehr, dieses System des FIAT Geld, ist am Ende.

Dies kommt einer Kapitulation der Notenbanken gleich. Zudem ist die als robust gemeldete US Wirtschaft alles andere als robust. Dies wurde bereits im 4. Quartal des letzten Jahres deutlich, als die Renditen der 10-jährigen Zinsen bis auf 3,25% stiegen, kam es an den Börsen zum Ausverkauf. Sicherlich auch zu einem Großteil von der FED selbst verursacht, die bereits zu Beginn des Jahres 2018 mit dem Abbau ihres Portfolios begonnen hatte. Immerhin sitzt die FED auf rund 4,2 Billionen US Dollar, die sie in ihren Büchern hält. Andere Notenbanken, wie die EZB, die BoJ (Bank of Japan, PBoC (Peoples Bank of China), haben es ihr gleichgetan. Insgesamt werden die weltweiten Portfolios der Notenbanken auf über 20 Billionen US Dollar geschätzt. Also genau die Summe, die seit 2008, dem Ausbruch der Finanzkrise von Notenbanken weltweit in die Märkte gepumpt wurde. Sie sitzen auf Staatsanleihen, Unternehmensanleihen und auf Aktien in Form von ETFs. Bei manchen sind es gar Marktbeherrschende Positionen. Die BoJ zum Beispiel sitzt auf 75% aller auf den Nikkei gehandelten ETFs, die EZB hält Schätzungen zufolge rund 83% aller italienischen Staatsanleihen. Die schwedische Rijksbank hält 53% aller schwedischen Staatsanleihen. Mit anderen Worten die Notenbanken sitzen in der Falle. Aus diesen Positionen kommen sie so schnell nicht mehr raus, ohne die Märkte dabei nachhaltig zu belasten, um es mal vorsichtig auszudrücken.

Auch die neuesten Zahlen bestätigen den Trend, die Wirtschaft bricht ein. Die Preise bei den Hausverkäufen brechen ein, die neuen Hausverkäufe sind seit einigen Quartalen bereits rückläufig. Auch der Arbeitsmarkt zeigt bereits negative Tendenzen auf. Gestern kam der Bericht zu den neugeschaffenen Arbeitsplätzen in der Privatwirtschaft in den USA mit nur 27.000 neuen Arbeitsplätzen rein. Erwartet hatte man 180.000 neue Arbeitsplätze. Nun, das muss noch nichts heißen, aber auch die Unternehmensdaten sind bereits deutlich schwächer als in den letzten Quartalen

                   Plötzlich ist alles wieder bullisch

Mit der zu erwartenden 2 Zinssenkungen in den USA drehen die Märkte plötzlich Anfang Juni wieder hoch. Dow Jones, SNP und Nasdaq können sich erneut über die 200 Tage Linie katapultieren und sind damit erneut bullisch, oder anders gesagt, wir dürfen wieder von steigenden Märkten ausgehen. Der Dax hatte es gerade noch geschafft und prallte am Montag an der 200 Tage Linie nach oben wieder ab. Somit haben sich die negativen Ausblicke innerhalb von wenigen Tagen wieder positiv gewendet. Aber ist das nun gut? Schwer zu sagen, es zeigt aber sehr deutlich, wie labil alles mittlerweile ist. Ein Tweet kann den Markt in den Himmel katapultieren oder ihn in den Abgrund schicken. Wie auch immer, sollte es tatsächlich zu den 2 Zinssenkungen kommen, darf man davon ausgehen, dass die Börsen tatsächlich erneut eine Rally starten. Es könnte gar ähnlich stark laufen, wie zwischen 1994 und 2000, wo der SNP von 448 Punkten auf 1600 hochlief. Die Euphorie ist entsprechend hoch. Selbst bei den Hedgefonds wendete sich das Blatt von 100% negativ auf 97% positiv innerhalb von Stunden am Montag. Und das waren echte Positionen, nicht nur die Meinungen. Es finden also wiederum gigantische Umschichtungen statt.

von Guido Zimmermann 15. Oktober 2025
In London bahnt sich gerade eine Katastrophe an. Die Londoner Silber Börse LBMA verfügt nicht mehr über ausreichend Silber, um die notwendigen Deckungen für jeden Kontrakt und jede Option, ETC, sicherzustellen. Verantwortlich ist die Lieferung von Silber gegen Papierkontrakte. Es gibt weltweit mehr Silber und auch Gold Kontrakte, als tatsächlich an Edelmetallbeständen vorhanden ist. Das blockiert den gesamten Silber Markt, da London seit über 100 Jahren weltweit die wichtigste Börse für das Edelmetall ist. Die Zinsen für das Leihen von Silber sind mittlerweile auf über 100% pro Jahr gestiegen. Händler kaufen Silber zu völlig überhöhten Preisen, Hauptsache sie bekommen es. Das ist ein absolutes Novum, noch nie in der Geschichte hat es derartiges gegeben. Silber wird mittlerweile bereits aus den USA eingeflogen, damit der Markt nicht gänzlich kollabiert. Dies aufgrund eines Short Squeeze (brutaler Preisanstieg infolge von Glattstellung der Short Positionen durch Käufe) da der Preis immer höher steigt und Investoren notgedrungen ihre Silber Shorts aufgeben, oder immer mehr Margin nachschiessen müssen. Wer auf fallende Preise mittels Futures (Termin Kontrakte) wettet, muss nach Ablauf des letzten Handelstags liefern (Käufer die auf steigende Preise setzen, müssen kaufen) Einzige Chance ist es die Position vor dem letzten Handelstag zu schliessen und somit die Buchverluste eben zu realisieren. . 50% des Silber Vorkommens werden von der Industrie benötigt (Auto Industrie zum Beispiel) der Rest für Schmuck und Barren, Münzen, etc. Die Industrie shortet Silber seit Jahrzehnten über Termin Kontrakte, um so einen tieferen Preis für die Käufe sicherzustellen. Gleiches läuft seit 1987 im Gold über die Notenbanken. Die allerdings um Investoren US Anleihen schmackhaft zu machen, da der Staat sich auf diesem Weg finanziert. Das Problem in London hat dazu geführt, dass sämtliche ETC (Exchange Traded Commodties), den Handel über London komplett eingestellt haben. Ein weiteres Problem, man hat in London bereits seit 1987 auf die physische Hinterlegung von Gold oder Silber verzichtet und lediglich ein Versprechen auf die Lieferung gegeben. Dies bricht jetzt zusammen, da immer mehr Investoren sich das Edelmetall ausliefern lassen. Deshalb nochmals die Warung, kaufen Sie niemals Silber Zertifikate um auf den Preis Anstieg zu spekulieren. Es gibt weltweit wesentlich mehr Edelmetall Zertifikate, als Gold oder Silber existieren. Die gesamte Menge Gold auf der Erde beläuft sich auf 21m³, weitere 3m³ sind noch nicht gefördert. DIe 21m³ entsprecchen einem Quader, der in die Mitte eines Fussballfeld Mittelkreis locker reinpasst. Und es gibt 17 x mehr Silber auf der Erde. Daher auch das Gold/Silber Ratio von 1 : 17, welches wir zuletzt im Dezember 1979 gesehen haben. Wer trotzdem auf Gold und Silber Preisentwicklungen spekulieren möchte, ohne physische Werte zu kaufen, kann dies auch über Future Kontrakte oder Optionen machen. Mittlerweile geht man davon aus, das der Silberpreis locker auf 100$ pro Feinunze (31,1 Gramm) geht. Per heute Abend notiert Silber bei 52,83$ und Gold bei 4208$. Auch hier notieren die Preise immer höher, da das ungedeckte FIAT Geldsystem vor dem Aus steht, da die Schulden immer weiter und schneller wachsen.
von Guido Zimmermann 4. Juli 2022
Das erste Halbjahr in 2022 ist Geschichte. Und es ist alles andere als ein gutes Halbjahr geworden. In der Tat verzeichnen die weltweiten Börsen deutliche Korrekturen und markierten den schlechtesten Verlauf eines Halbjahres seit 1962! Alleine der S&P500 vernichtete seit Anfang des Jahres 8,2 Billionen US Dollar.
von Guido Zimmermann 15. Juni 2022
US Notenbank FED erhöht erstmals seit 28 Jahren den Leitzins um 75 Basispunkte (0,75%) um der immer schneller ansteigenden Preise infolge der Inflation Herr zu werden. Schweizer Notenbank SNB könnte bereits morgen ebenfalls ihre Zinsen anheben, dies vermeldete heute jedenfalls ein Goldman Sachs Analyst.
von Guido Zimmermann 12. Mai 2022
Aktien könnten kurzfristig deutlich ansteigen, das zeigt zumindest das CNN US Sentiment der im Markt befindlichen Anleger auf. Dieses notiert per heute bei 6 und ist somit fast komplett überverkauft. Zudem ist dies der tiefste Wert seit Mitte März 2020, also nach dem Corona Crash der weltweiten Börsen. Zuvor hatte es Mitte Februar 2020 bei 97 notiert, was extrem überkauft war.
von Guido Zimmermann 6. Mai 2022
Der größte Zinsschritt seit 22 Jahren - die größte Aktienrally seit 44 Jahren! Aber ist das nun der Befreiungsschlag und alle Sorgen wieder Schnee von gestern? Wohl eher nicht. Historisch betrachtet folgt auf diese Megarally die Ernüchterung und die Kurse werden schon bald neue Tiefs verzeichnen!
von Guido Zimmermann 2. Mai 2022
Die vielen Probleme in der Welt lassen die Aktienmärkte nicht mehr länger unbeeindruckt. Der bekannte S&P500 US Aktienindex verzeichnet den schlechtesten Start in den ersten 4 Monaten eines Jahres seit 1939. Was aber darf man in den nächsten Wochen erwarten?
von Guido Zimmermann 21. Februar 2022
Dax und Nasdaq100 mit Verkaufsignalen. Kurskorrekturen von 30% sind durchaus denkbar. Kein Wunder, fliegen die Inflationszahlen, wie der Erzeugerpreisindex z.B., der heute mit +25% für den Januar 2022 im Vergleich zum Januar 2021 herauskam. Zusätzlich belastet die Ukraine Krise die Märkte extrem.
von Guido Zimmermann 8. Februar 2022
Facebook verliert an nur einem Tag 220 Milliarden Dollar Marktkapitalisierung. Der schlimmste Absturz seit dem IPO im Jahre 2013.
von Guido Zimmermann 25. Januar 2022
Die Erzeugerpreise in Deutschland steigen im Dezember um 24,2% im direkten Monatsvergleich. Ein absoluter Wahnsinn. Haben die Notenbanken die Kontrolle bereits verloren? Diese und viele andere Fragen, wie z.B. wie viele Zinsanhebungen gibt es denn nun wirklich in 2022 verunsichert die Märkte ebenso, wie die ausstehende Notenbanksitzung der FED.
von Guido Zimmermann 12. Januar 2022
Viele Investoren suchen gerade jetzt noch schnell eine Immobilie oder Immobilienbeteiligung, obwohl oder vielleicht auch gerade weil, die Preise immer weiter klettern. Da die Preise mittlerweile aber sehr hoch sind, entscheiden sich viele für alternative Anlagen: Immobilienfonds.